
Deutschlandweit offenes Online Networking Breakfast bei Frauenalia.
Oft stehen Migrantinnen bei einem Wiedereinstieg in den deutschen Arbeitsmarkt vor besonderen Herausforderungen. Welche sind es und wie kann man Strategien entwickeln, um sich bestens dafür vorzubereiten und sich möglichst gut in die deutsche Arbeitswelt zu integrieren?
Frauenalia diskutierte diese Fragen am 02. Juni 2020 mit den Teilnehmerinnen ihres Programmes Intercultural Working LAB mitsamt einer größeren Gruppe Spanisch sprechender Akademikerinnen bei einem deutschlandweit offenen Online Networking Breakfast.
In dem zweistündigen Gespräch versuchte man die dahinterliegenden Prozesse des Wiedereinstiegs auszuloten sowie Erfahrungen auszutauschen und damit die diesbezüglichen Sorgen der Frauenalia-Community abzumildern.
Dabei entstand eine lehrreiche Dynamik, bei der viele sich zu Wort meldeten, um von ihren eigenen Erfahrungen zu berichten. Einige Teilnehmerinnen nahmen dies auch zum Anlass, der Gruppe zusätzliche innovative Impulse zur Thematik zu geben. So wurden durch das Gespräch am Ende alle inspiriert, neue Vorgehensweisen auszuprobieren.
Eine besondere Rolle spielten die Teilnehmerinnen des Programmes Intercultural Working LAB von Frauenalia: sie teilten die Erfahrungen, die sie bei ihren eigenen beruflichen Integrationsprozessen gemacht haben, und tauschten sich mit den bei dem Online-Event anwesenden Gäste engagiert aus.
Bei der Diskussion ging es häufig um die sechs Faktoren, die auch für Frauenalia entscheidend für den erfolgreichen Wiedereinstieg in den deutschen Arbeitsmarkt sind und für welche folgende Lösungsansätze empfohlen wurden:
1.- Das Verfügen über gute Deutschkenntnisse: die Entwicklung einer täglichen Routine zum Lernen der Sprache, im Rahmen derer jeden Tag aufmerksam zugehört, gelesen, geschrieben und geredet wird.
2.- Die Anerkennung der akademischen Titel in Deutschland: sich rechtzeitig darum kümmern.
3.- Die Option der Weiterbildung als Ergänzung zu den eigenen akademischen Titeln wahrnehmen, verbunden mit Firmenpraktika, um so eine gute erste Orientierung in der deutschen Arbeitskultur zu erhalten.
4.- Über die eigene Migrationsgeschichte reflektieren und sich dafür Zeit nehmen. Das „Anderssein“ und die eigene Kultur schätzen lernen sowie die eigenen Ursprünge und Entwicklungen im Integrationsprozess nicht „klein reden“, sondern sich darüber im Klaren sein und positiv damit umgehen.
5.- Sich über den eigenen natürlichen Prozess des „Migrationsschmerzes“ bzw. „Migrationskummers“ (duelo migratorio, migratory grief) bewusst sein und sich erlauben, diesen zur gegebenen Zeit zu durchleben.
6.- Die eigenen meist gut verankerten interkulturellen Kompetenzen als Migrantin erkennen, nutzen und verstärken.
Zu diesen genannten Aspekte stellten wir übereinstimmend die Bedeutung eines gut funktionierenden Networkings fest, das für die Migranten im Prozess ihrer beruflichen Integration in Deutschland genauso so wichtig, wenn nicht sogar wichtiger ist als vorher im eigenen Herkunftsland.
Die aufschlussreiche Online-Sitzung bei Frauenalia endete mit dem gemeinsamen Appell für ein starkes Miteinander im Prozess der Integration in Deutschland und dem Wunsch aller Teilnehmer nach einem baldigen Wiedersehen.
Wenn dein Interesse geweckt worden sein sollte, mehr über deinen eigenen Prozess zur beruflichen Integration in Deutschland zu erfahren, bist du herzlich eingeladen, dich beim Programm Intercultural Working LAB einzuschreiben, das am 19. August 2020 beginnt.
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